18. August 2016

SPD-Fahrradtour von Michael Weinreich (MdHB) mit Baustellenführung entlang der Wilhelmsburger Reichsstraße stieß auf großes Interesse!

Auf der Brackstraßenbrücke lässt sich Michael Weinreich (MdHB) zusammen mit rund 50 Teilnehmern die Baustelle vom Projektleiter Martin Steinkühler (DEGES) erklären

Die Vorarbeiten für die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße sind in vollem Gange. Die Großbaustelle auf der gesamten Länge unserer Elbinsel ist nicht mehr zu übersehen. Doch was passiert wann und wo genau? Wer das genauer wissen wollte, war zu meiner Info-Radtour entlang der Baustelle herzlich eingeladen. Rund 50 Teilnehmer nicht nur aus Wilhelmsburg folgten meiner Einladung. Als Experten begleiteten uns der Bauingenieur und Projektleiter der Verlegung Martin Steinkühler (DEGES) und der Hamburger Projektsachverständige für Projekte Fernstraßen Jörg Lindtner (BWVI). Bei schönstem Sommerwetter starteten wir im Norden der Elbinsel und fuhren 4.5 Kilometer Richtung Süden. Bei mehreren Zwischenstops erklärte Herr Steinkühler sehr anschaulich und mit Herzblut "seine Baustelle". Am Ende der Tour waren 2,5 Stunden wie im Fluge vergangen. Viele Teilnehmer lobten die gelungene Veranstaltung und baten um Wiederholung. Dem Wunsch komme ich gern nach.

Die Fahrradtour in Bildern

Start der Infotour im Norden am Vogelhüttendeich/Ecke Ruppertstraße. Hier wird die neue Wilhelmsburger Reichsstraße über dem verschwenkten Vogelhüttendeich und dem Ernst-August-Kanal verlaufen.

Der Verlauf der neuen Bundesstraße Richtung Süden entlang der Bahnschienen ist schon gut zu erkennen.

Michael Weinreich (MdHB) begrüßt seine Gäste und stellt die beiden Experten Martin Steinkühler (DEGES) und Jörg Lindtner (BWVI) vor.

Die Brücke über dem Ernst-August-Kanal stellt eine ganz besondere Herausforderung dar. Organogene Bodenschichten von 3 - 5 m Dicke sind instabil wie ein nasser Schwamm. Brücke und Abfahrten (je 20 m) stehen deshalb auf Pfählen.

Für die Straßendämme wird zunächst mehr Erdreich aufgefahren als später notwendig. Das höhere Gewicht soll verhindern, dass sich die Straße später unter der Verkehrsbelastung noch setzt . Nach nur 6 Monaten hat sich der Wall schon um 1,5 Meter gesetzt.

Hier wird ein weiterer Erdwall entstehen. Perforierte Kunststoffstreifen führen bis zur instabilen Schicht und unterstützen die Kompression, indem sie als Ableitung für das Wasser dienen. Denn anders als Luft lässt sich Wasser nicht komprimieren.

Hier wird die Abfahrt "Wilhelmsburg -Mitte" an der Rotenhaüser Straße entstehen.

Die Thielenbrücke wird nicht verändert. Nur eine Stütze, die auf der Überholspur stehen würde, wird versetzt.

Herr Steinkühler spricht über die enge Zusammenarbeit mit der Bundesbahn. Diese baut neben dem Ersatz für die alten Schienen (2,8 km) auch neue Gleisstrecken , um den Schienenverkehr des Hafens zu verbessern.

Diese Schienen werden abgebaut. Hier wird die neue Straße verlaufen. Insgesamt baut die Bahn 5,5 Km neue Gleisstrecke und 16 Weichen.

Kurzer Halt an der Brackstraßenbrücke (Inselpark)

Dicht gedrängt auf der Brackstraßenbrücke. Herr Steinkühler muss bei seinen Erklärungen gegen den Lärm der Züge ansprechen. Beachtlich: Seine Stimme hält bis zum Ende der Führung durch!

Blick von der Brackstraßenbrücke Richtung Norden. Im Hintergrund sind die Brücke Neuenfelder Straße und der BSW/BUE-Turm zu erkennen.

Anschluss der neuen Schienen an das alte Schienennetz

Blick Richtung Süden. Die Lücken in den neuen Schallschutzwänden links sollen bis Ostern 2017 geschlossen werden. Als man z.T. auf alte Schienen stieß, musste die Gründung versetzt werden. Nun passten die Wände hier nicht mehr. Neue sind bestellt.

Blick Richtung Süden. Im Hintergrund ist der Verlauf der neuen Reichsstraße in einem rechten Bogen zum Anschluss an die vorhandene Trasse zu erkennen.

Gleichzeitig entsteht daneben eine Bahnbrücke für die Hafenabzweigung.

Weil die neue Wilhelmsburger Reichsstraße den Bahndamm künftig im Bereich Hauland unterqueren wird, sind bereits Behelfsbrücken unter die Gleise gebaut worden. Sie ermöglichen den Bau einer offiziellen Bahnbrücke in Stahl-Fachwerk-Bauweise.

Diese Brücke soll im Dezember 2016 eingeschoben werden. Danach kann der Bahndamm für den Straßenbau durchbrochen werden.

Bis Mitte Oktober führt die Kornweide einspurig über die Behelfsbrücke. Danach werden die Behelfsbrücken komplett abgebaut.

Die Kornweide wird nach links (Süden) verschwenkt. Auf der neuen Asphaltfläche werden auch die Rechtsabbieger von der Reichsstraße auf die Kornweide Richtung A7 geleitet.

Auf der Fahrradbehelfsbrücke über die Reichsstraße Höhe Kornweide. Hier hat man eine gute Übersicht, wo die neue Kornweide die Reichsstraße auf gleicher Höhe kreuzen wird. Dazu wird ab Mitte Oktober eine Ampel den Verkehr auf der Reichsstraße regeln.

Auf der Sandfläche rechts entsteht die neue Kornweide. Auf dem alten Streckenabschnitt werden die Brücken abgetragen, damit hier der Anschluss an die neue Reichsstraßentrasse gebaut werden kann.

Links sind schon die Ampelmasten zu erkennen. Ab Mitte Oktober bis 2019 kreuzt hier die Kornweide mithilfe einer Ampel. Links Abbiegen wird dann auf allen Straßen der Kreuzung nicht möglich sein.

Für Fahrradfahrer und Fußgänger wird während der gesamten Bauzeit ein separater Weg geschaffen.

Unter der Wetternbrücke wird der kombinierte Rad- und Fußweg während der Bauzeit durchgeführt.

Hier schließt der neue Weg an den vorhanden Weg an. Dazu überquert der Weg die Wetter. Die Veloroute zwischen Wilhelmsburg und Harburg bleibt so erhalten.

(Fotos: Kesbana Klein)

Presse

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